Fribourg Bike Friendly

Fünf offizielle Routen im Grossraum Freiburg

11 Juli 2023

Der Grund für dieses Projekt war die Feststellung, dass das Mountainbiken ohne offizielle Routen einen zu grossen Druck auf den Wald und seine Bewohner ausübt. Ende 2019 beschlossen die Förster des 1. Kreises daher, die Gemeinden des Grossraums Freiburg, die anderen Waldbesitzer und Waldnutzer (Spaziergänger, Läufer, Mountainbiker…) zusammenzubringen, um Diskussionen anzustossen und nach Lösungen zu suchen.

Diese Schritte führten zur Offizialisierung eines Teils der bestehenden Mountainbike-Strecken. Die Erklärungen von Nicolas Lauper, Präsident der Korporation Forêts-Sarine.

Was hat das Amt für Wald und Saanewald dazu bewogen, sich an einem Projekt für Mountainbike-Routen zu beteiligen?
Nicolas Lauper: Wir haben uns aus Sorge um die Natur engagiert. Die Natur ist für Förster und Mountainbiker gleichermassen wertvoll. Aber was wir in unseren Wäldern sehen, ist, dass die Nutzer überall hingehen, solange es keine offiziellen und markierten Routen gibt. Daher ist es wünschenswert, dass ein offizielles, durchdachtes und koordiniertes Netzwerk entsteht.

Welche Ziele werden mit der Einrichtung eines solchen Netzes verfolgt?
Das Mountainbiken setzt Wälder und Landschaften Belastungen und Druck aus, die oft zu Konflikten mit anderen Freizeitnutzern, Wald- und Landbesitzern sowie Behörden führen. Um den unterschiedlichen Bedürfnissen Rechnung zu tragen, ist eine Planung erforderlich.

Welche negativen Auswirkungen hat das Mountainbiken im Wald?
Mountainbiking ist eine Quelle von Störungen und Stress für Wildtiere, deren Lebensraum gestört wird. Die teilweise abrupten Bewegungen der Mountainbiker und ihre hohe Geschwindigkeit können zu heftigen Fluchtreaktionen des Wildes führen. Dies kann zu hohen Wildkonzentrationen an bestimmten Stellen im Wald führen, wo dann grosse Schäden entstehen können. In Gebieten, in denen der Wilddruck bereits hoch ist, könnte die Erhaltung des Waldes dadurch langfristig gefährdet werden.

Was wird sich mit einem offiziellen Routennetz ändern?
Das Ziel ist es, die Präsenz von Mountainbikern im Wald zu kanalisieren. Die offiziellen Strecken sind nicht neu, sondern existierten bereits und wurden in Zusammenarbeit mit den Mountainbikern ausgewählt. Sie eignen sich daher für deren Praktiken. Die Strecken wurden aber auch nach ihrer Stabilität ausgewählt, wobei darauf geachtet wurde, sensible Bereiche des Waldes zu meiden und andere Nutzer zu berücksichtigen. Ausserdem werden diese offiziellen Strecken von einer Wartung profitieren, die verhindert, dass sich eine Strecke je nach den Bedingungen verschiebt oder verbreitert.

Es ist immer noch ungewöhnlich, dass sich ein Forstdienst als Träger eines Projekts für Mountainbike-Routen engagiert…
Das stimmt, es ist ziemlich ungewöhnlich. Aber diese Beteiligung von Forstleuten hat sich in den Gesprächen mit den Eigentümern als nützlich erwiesen. Es ist einfacher, unter «Waldleuten» zu sprechen, die die gleichen Sorgen haben. Ein Element war für die Eigentümer sehr wichtig, als sie die Wegvereinbarung unterzeichneten: Die Offizialisierung der Routen befreite sie von der Verantwortung für Unfälle auf ihrem Land. Die Haftung wird vom SaarForst übernommen, der sich entsprechend versichert hat. Auch die Instandhaltung war Gegenstand einer Vereinbarung. Der Forstingenieur Frédéric Schneider hat sich sehr engagiert, um die besten Lösungen zu finden.

Könnte dieses Projekt zu weiteren führen?
Ich hoffe es, ja. Die gleichen Probleme gibt es im Burgerwald und anderswo, und der Wille, Lösungen zu finden, ist vorhanden. Dieses Projekt im Grossraum Freiburg beweist, dass es möglich ist, Pisten im Wald zu legalisieren.

Das Gespräch wurde geführt von Sophie Roulin

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